Im November haben einige Mitglieder der Gruppe Ergänzungspflanzungen bei „Vossmers Eichen“ vorgenommen. Zur Erläuterung: Es handelt sich hier die Eichenreihe links des Weges vom Osterfeuer Richtung Elbe. Die Reihe wies Lücken auf, die teilweise bereits in den letzten drei Jahren neu bepflanzt wurden. Vorhandene Jungbäume wurden fachgerecht aufgeastet und die neu angepflanzten Bäume mit einem Verbissschutz versehen. Um den Magerwiesencharakter des Wegrains und damit die Artenvielfalt zu fördern und zu erhalten, wird der Wegsaum regelmäßig mit Ziegen beweidet. Alternativ wäre auch eine zweimalige Mahd mit Entfernung des Schnittguts denkbar. Bei beiden Maßnahmen magern die Flächen ab. Der Anteil von hauptsächlich fetten Gräsern und Brennnesseln verschiebt sich zugunsten von Wildkräutern. Ziel ist die Entwicklung eines diversen Lebensraumes und einer blütenstarken, vielfältigen Nahrungsquelle für gefährdete heimische Wildbienen und Schmetterlinge.
Im Anschluss an die Baumreihe wurde ein bislang überackerter Streifen des städtischen Wegrains mit einer standortgerechten Heuwiesenmischung eingesät. Gewonnen wurde das Saatgut aus getrocknetem Heudrusch von biologisch bewirtschafteten Wiesen in der Gemarkung Freienhagen.
Auf der rechten Seite des Weges pflanzte die Gruppe eine Reihe von Haselbüschen auf einer ebenfalls bisher überackerten Teilfläche des städtischen Wegrains. Die Anpflanzung ergänzt vorhandene Heckenstrukturen und dient als Wind- und Erosionsschutz sowie den Vögeln als Nistmöglichkeit.
Säume sind so genannte Ökotone, also Übergangsbereiche von einem zum anderen Biotoptyp wie etwa Wald oder Hecke zu Offenland. Ökotone sind besonders artenreich und nehmen gerade auch für Insekten eine große Bedeutung ein (Literaturhinweis Nr. 1). Säume, vor allem nährstoffarme Saumbereiche, sind wichtige Lebensräume, Rückzugshabitate und Leitlinien für die Ausbreitung einer großen Zahl von Insekten der Agrarlandschaft (Nr. 2). In vielen Fällen kann durch die Rückgewinnung stillschweigend widerrechtlich genutzter Wege und Seitenstreifen und deren naturnahe Begrünung bereits eine deutliche Verbesserung der Situation erreicht werden (Nr. 3)
Als Hinweis und Zeichen der Gruppenaktivitäten wurden beide Flächen links und rechts des Weges mit einem Holzschild gekennzeichnet, auf dem als Erkennungszeichen ein Schmetterling und das Vereinskürzel MFWG zu sehen sind (siehe Foto).
Text: Ulrike Hecker und Andreas Regniet
Fotos: Ulrike Hecker
Literaturhinweise:
- Dr. Peter Poschlod „Geschichte der Kulturlandschaft“, 2017
- Paul Westrich „Die Wildbienen Deutschlands“, 2018
- Prof. Dr. Eckhard Jedicke u. a., www.nul-online.de „Insektenschutz mit Wirkung: Auslöser für eine Wende in der Landschaftsnutzung?“, Online Magazin zu Naturschutz und Landschaftsplanung Ausgabe 07/2021
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