Wunschprojekt „Dorftreff“ – trotz Corona geht´s voran !
Mit der Schließung der Poststelle, des einzigen Lebensmittelgeschäftes und des Friseursalons, sowie der Umwandlung der Bankfiliale in eine SB-Servicestelle seitens der Waldecker Bank, sind uns in den vergangenen Jahren wichtige lokale Versorgungsstrukturen und damit nicht zuletzt soziale Anknüpfungspunkte verloren gegangen. Inzwischen wurde auch das evangelische Pfarrhaus in private Hände verkauft, wodurch der sogenannte „Konfirmandensaal“ für die Kinderstunde und Jungschar, den Seniorentreff, die Proben der Gitarrengruppe und viele andere Zusammenkünfte nicht mehr zur Verfügung steht.
In mehreren Versammlungen wurde der Wunsch der Ortsgemeinschaft nach einem Platz deutlich, der sich für gemeinsame Aktivitäten, wie Kochen und Backen, Mittagstisch, Handarbeiten, Buchvorstellungen, Vorträge, Sitzungen, kleine Familienfeiern oder einfach gemütliches Beisammensein und „schnuddeln“ eignet. Gewünscht wurde zudem die Möglichkeit, örtliche oder regionale Produkte, wie Honig, Gemüse und Eier zu erwerben und gut Gebrauchtes tauschen zu können. Die Kirchengemeinde möchte die Räumlichkeiten ebenfalls für Ihre Gruppen und Sitzungen als Ersatz für den Konfirmandensaal nutzen.
Das zentral gelegene alte Rathaus mit seinem historischen und Ortsbild prägenden Charakter bietet sich hierfür gerade zu an. Idealerweise befinden sich im Erdgeschoss drei bisher wenig, bzw. nur als Lager genutzte Räume des Ortsbeirates und der alten Poststelle, die durch einfache bauliche Maßnahmen zusammengelegt und verbunden werden können. Im Ort ist dieser Bereich noch als „Alte Schule“ bekannt. Überdies sind ohnehin verschiedene Sanierungs-, Instandhaltungs- und Ertüchtigungsmaßnahmen im und am Gebäude fällig (Barrierefreiheit, Internetzugang, Brandschutz, Toilettenanlagen, Heizungsanlage). Der Zeitpunkt zur Einrichtung eines Dorftreffpunktes ist also günstig.
Die Projektgruppe erarbeitete zunächst erste Gestaltungsideen und Pläne. Die Suche nach geeigneten Fördertöpfen gestaltete sich anfangs etwas schwierig. Erfreulicherweise konnte aber inzwischen in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Waldeck ein Förderprojekt im Rahmen der Daseinsvorsorge konzipiert werden, welches 80 Prozent Fördermittel und 20 Prozent kommunale Haushaltsmittel vorsieht. Ein externes Architekturbüro befasst sich derzeit mit der Umsetzbarkeit der vorliegenden Pläne und Wünsche. Noch im Herbst soll ein ausgearbeitetes Konzept einschließlich Kostenschätzung vorliegen, auf dessen Grundlage die Einstellung der notwendigen Mittel in den Haushaltsplan 2021 der Stadt Waldeck sowie die Beantragung der Fördermittel erfolgen soll.
Einrichtung und Ambiente des Dorftreffs sollen zum Eintreten und Verweilen einladen. Die Räume werden daher den Charakter eines Cafés oder auch Bistros erhalten. Abgestimmt auf den historischen Charakter des wunderschönen Fachwerkgebäudes soll ein Dielenboden verlegt und eine umlaufende Holzlamperie aus Altholz mit integrierten Sitzbänken eingebaut werden. Der erforderliche Küchen- und Thekenbereich erhält als Bezug zur früheren schulischen Raumnutzung eine Holz- und Schultafelverkleidung.
Das Mobiliar wird passenderweise aus alten Massivholztischen, -stühlen und –schränken bestehen. Die Schränke dienen der Gestaltung der Thekenrückwand sowie der Direktvermarktung örtlicher Produkte. Ein antiker großer Tisch ist bereits vorhanden; eine Reihe alter Tische und Caféhaus-Stühle konnte die Projektgruppe kostenlos aus den Beständen einer Brauerei übernehmen. Diese müssen jedoch noch aufgearbeitet und ergänzt werden. Die Projektgruppe wird deshalb rechtzeitig alle Freienhagener und Freienhagerinnen bitten, ihre Schatzkammern, sprich Keller und Dachböden zu durchforsten und geeignetes Altmobiliar zur Verfügung zu stellen.
Auf dem Plan steht auch ein Durchbruch zum Kirchhof, wo selbstgebaute, zeitgemäße Sitzgarnituren aufgestellt werden sollen. Die evangelische Kirche, Eigentümerin und Mitnutzerin der Fläche, hat hierzu bereits grünes Licht gegeben.
Über den Fortgang der Aktivitäten informiert die Projektgruppe jeweils auf der Startseite dieser Website. Der Großteil der anfallenden Gewerke muss natürlich von fachkundigen Handwerksunternehmen durchgeführt werden. Es wird aber eine ganze Reihe von Tätigkeiten geben, die in Eigenleistung erbracht werden können. Zu den aktuellen Informationen über den Stand der Dinge werden im Bedarfsfall auf dieser Website und im Waldecker Blättchen Aufrufe an die Bevölkerung erfolgen, sich aktiv oder mit der Überlassung von Sach- und Geldspenden zu beteiligen.
Die Umbaumaßnahmen können beginnen, sobald die erforderlichen Haushaltsmittel bereitstehen und alle notwendigen Genehmigungen vorliegen, voraussichtlich also im Laufe des ersten Halbjahres 2021. Entrümpelungsaktionen sind derzeit schon in vollem Gange. Die Projektgruppe rechnet mit der Fertigstellung im darauffolgenden Jahr 2022.
Zum Abschluss einige Beispielfotos, die einen ersten Eindruck vermitteln, wie die Räume einmal aussehen können:
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